B6 Auf den Spuren von Franz Kraus, Wiener Straßenbahn um 1950
Josef Pospichal
144 Seiten im Format 240 x 205 mm und enthält 140 großformatige Schwarzweiß-Fotografien.
Franz Kraus und die Wiener Straßenbahn
Auch der sechste Band von bahnmedien.at/bild widmet sich dem reichhaltigen fotografischen Erbe von Franz Kraus (1901–1996). Franz Kraus hat in der Zeit vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis etwa 1958 Negative in den Formaten 6 x 9 und 4,5 x 6 hinterlassen, bevor er zum Kleinbildformat überging. Oftmals sind Aufnahmen zu einem Zeitpunkt entstanden, zu welchem kaum jemand anderer fotografierte oder überhaupt kein anderes Bildmaterial bekannt ist. Bei seinen Ausflügen benutzte Franz Kraus meistens die Eisenbahn. Vom Zielbahnhof aus hatte er zu seinen Fotostellen meist noch lange Fußmärsche zurückzulegen.
Auch in Wien ging Franz Kraus meist zu Fuß. Auf diesen Wegen entstanden so nebenbei auch etliche Straßenbahnfotos. Aber er fotografierte nicht nur zufällig beliebig vorbeifahrende Straßenbahnzüge, sondern hatte meist schon auch Informationen, auf welchen Linien und zu welchen Zeiten ganz spezielle Straßenbahngarnituren unterwegs waren. So entstanden Fotos von Zugzusammenstellungen oder Linieneinsätzen, die es später nie wieder gab. Speziell verwiesen sei hier auf Züge der Linie 36 mit Triebwagen der Type B und k6-Beiwagen, auf die einzige bekannte Aufnahme der Linie 37/40, auf interessante Garnituren der Linie 106, vor allem aber auf Nachkriegsaufnahmen, die Arbeitstriebwagen zeigen, die im Liniendienst Personenbeiwagen ziehen. Auf vielen dieser Fotos ist auch das Umfeld bemerkenswert, die Kriegsruinen, die gepflasterten Straßen und der äußerst geringe motorisierte Individualverkehr. Zahlreiche Örtlichkeiten sind heute nicht wieder zu erkennen und die fehlende schriftliche Dokumentation des Bilderschatzes verursachte mitunter auch einiges Kopfzerbrechen bei der Identifikation der Fotostellen. Umso interessanter erscheint dieser Band daher auch nicht nur für ausgewiesene Straßenbahnfreunde, sondern für alle an der Wiener Stadtgeschichte interessierte.
Das Buch
Bei der Zusammenstellung dieses Buches wurde wieder großer Wert darauf gelegt, eine Vielzahl bisher unveröffentlichter Fotografien zu präsentieren. Wie bereits beim Vorgängerband wurden die Negative, die nicht immer in einem optimalen Zustand erhalten sind, einer umfassenden digitalen Restaurierung unterzogen.