DreiKa Modell eines Goliath Express 1100 Pritschenwagen als Hochlader in weinrot.
Carl F.W.Borgward gründete als 38jähriger 1928 in Bremen die Goliath-Werke, um seine bis dahin bereits gut eingeführten Blitzkarren, kleine Liefer-Dreiräder, serienmäßig herstellen zu können. Ende 1931 verschmolz Borgward sein Goliath-Werk mit den großen, aber vor der Pleite stehenden Hansa-Lloyd-Werken. Im zweiten Weltkrieg wurde das Goliath-Werk total zerstört. Am 19.April 1949 verließ der erste Goliath-Wagen (GD 750 Dreirad) der Nachkriegsproduktion das Werkstor. Ab 1957 ging das Geschäft mit den Dreiradwagen deutlich zurück.
Im März 1951 hatte das Goliath-Werk bereits mit der Produktion eines Vierrad-Lieferwagens begonnen, dessen Konstruktion sich noch weitgehend an das Dreirad anlehnte. Seine Entwicklung und Erprobung hatte über 12 Monate in Anspruch genommen.
Im Juni 1957 brachte man den Goliath Express 1100 auf den Markt mit einen völlig neuen Antrieb. Er hatte einen inzwischen bereits beim Personenwagen gut bewährten 1,1 Liter Viertakt-Boxermotor erhalten. So war ein technisch hervorragender Transporter entstanden, der aber dennoch bei der Kundschaft nur mehr mäßigen Zuspruch fand, da der Markenname durch die Vormodelle leider schon zu viel gelitten hatte. Es wurden 5634 Stück, davon 1804 Kombi und Luxus-Busse, von 1957 bis 1961 gebaut. Der damalige Preise je nach Ausführung lag zwischen DM 6.600,- und DM 8.750.-
Ende 1959 kam der Borgward Konzern in finanzielle Schwierigkeiten. Zu den Sanierungsversuchen gehörte auch eine Umgliederung der Firmengruppe im Herbst 1960. Dabei verwandelte sich der Goliath zum Borgward Express 1100, ohne dass außer der Name sonstige Änderungen erfolgt wären. Ende 1961 war Borgwards Zusammenbruch perfekt und damit auch das Ende der Goliath Lieferwagen gekommen.