Vorgeschichte
Im Jahre 2010 wurde der 200-ste Jahrestag der Geburt von Liszt Ferenc (Franz Liszt) und der 125-ste seines Todes gefeiert. Wir möchten dieses Doppel-Jubiläum des namhaften Komponisten und Pianisten mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln und Möglichkeiten feiern und mit einem Lok-Design von Niveau würdigen. Um zu verhindern, dass die Lokomotive erst in der Mitte des Gedenkjahres erscheint, haben wir zur Präsentation den Tag gewählt, an dem der Künstler in sein 200-ste Lebensjahr getreten wäre.
Zum Projekt haben wir als Partner wieder die GYSEV AG gewählt. Außer der bisherige guten Zusammenarbeit wurde unsere Entscheidung auch dadurch begünstigt, dass Liszt in der Nähe von Sopron, in Doborján, im ehemaligen Ungarn geboren wurde. Die Ortschaft heißt heute Raiding und befindet sich in Österreich.
Die GYSEV AG hat uns ihre Lokomotive Nr 1047 503-6 zur Verfügung gestellt, damit wir die Liszt-Lok erstellen können. Die Kosten der Dekoration wurden von den Firmen Loc & More GmbH und Jägerndorfer GmbH getragen.
Pläne, Ausführung
Der endgültige Plan wurde nach mehreren Abstimmungen von Péter Tranta erstellt. Die zwei Seiten der Lokomotive wurden den zwei Jahreswenden gewidmet, darauf weisen die Jahreszahlen, das jugendliche und ältere Portrait von Liszt, sowie die hellen, bzw. dunklen Farben hin. Das Detail von einem Notenblatt stammt von den „Consolations. six pensées poétiques – No.1” (Tröstungen. Sechs poetische Gedanken – Nr. 1).
Liszt hat sich immer als Ungar bekannt, besitzt ausschließlich die ungarische Staatsbürgerschaft, daneben war er aber ein echter Europäer: hat in vielen Ländern Europas gelebt, hat mehrere europäische Sprachen auf muttersprachlichem Niveau gesprochen, so könnte er mit Recht Ungarns Botschafter in der Europäischer Union sein. Während des EU-Vorsitzes Ungarns (im ersten Halbjahr 2011) möchten wir darauf mit den gelben Sternen im blauen Feld hinweisen, sowie mit den Namen von überwiegend EU-Städten, die alle wichtige Stationen seines Lebenslaufes waren.
Die Aufschrift auf der Stirnseite der Lokomotive stammt natürlich von Liszt: „Gènie oblige”, d.h. „Die Genialität verpflichtet.”
Mit der Liszt-Lokomotive möchten wir in Spuren der großen Komponisten-Vorgängern (Mozart und Haydn) treten, und sogar noch etwas mehr, als die früheren Lok-Designs bieten, diese Lokomotive spielt sogar Musik. Wenn die Lokomotive in einen Bahnhof einrollt, während des Aufenthaltes auf der Station und beim Ausrollen können die Passagiere und die Interessenten die II. Ungarische Rhapsodie von Liszt hören.
Die Übergabe der Lokomotive
Der Liszt-Taurus wurde am 21. Oktober 2010 vorgestellt. Zur Soproner-Präsentation wurde der Sonderzug mit Journalisten und Gästen von Budapest nach Sopron vom Széchenyi-Taurus gezogen. Auf dem Zug haben der für Verkehrswesen zuständige Staatssekretär des Ministeriums für Landesentwicklung, die Generaldirektorin der GYSEV AG, der Geschäftsführer der Loc & More GmbH und der Bürgermeister von Sopron eine Pressekonferenz gehalten.
Die Enthüllung und die Präsentation der Liszt-Lokomotive ist in Sopron im Lokschuppen der GYSEV AG in Anwesenheit von 150 Gästen geschehen. Die Lokomotive wurde vom Stadtpfarrer der Stadt Sopron vor seiner ersten Fahrt gesegnet, die noch am selben Tag den Ikva-Isis IC nach Budapest führte. Die gesamte Taurus-Flotte der GYSEV AG wurde auf einer 15-Meter langen Anlage den Interessenten vorgestellt.
Wir haben den Liszt-Taurus mit einem GPS-System ausgerüstet, so hoffen wir in Kürze den Weg der Liszt-Lokomotive minutengenau folgen zu können.